Internal press releases

17th June 2016 

Energierohstoffe im Fokus

Mit großer Resonanz ist am 16. Juni die 8. International Freiberg Conference in Köln zu Ende gegangen. Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutierten drei Tage intensiv über neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Energierohstoffe im Chemie- und Kraftstoffbereich.

„CO2-arme Kohlenstoff-Konversionstechnologien sind ein essentieller Baustein der Energiewende. Im Zusammenspiel von Kohle, Gas, erneuerbaren Energien und Erdöl zeichnet sich ein großes und bedeutsames Feld technologischer Innovationen ab.“ betonte Prof. Bernd Meyer, Direktor des Institutes für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) an der TU Bergakademie Freiberg. Die 8. International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies wurde von seinem Institut in diesem Jahr gemeinsam mit dem Institut für Chemische Kohleverarbeitung in Zabrze/Polen in Köln organisiert.

Über 200 Teilnehmer aus 20 Ländern diskutierten über wissenschaftliche, technologische und auch politische Entwicklungen bei der Nutzung von Energierohstoffen in den Bereichen Energie, Chemie und Kraftstoffe und möglichen Synergien. Die meisten internationalen Konferenzteilnehmer kamen aus China, den USA und Polen. Dr. David Harris, Forschungsdirektor des australischen CSIRO – Low Emission Technology erklärte: „Der besondere Charme der Konferenz besteht wie in den letzten Jahren darin, dass großer Wert auf die Zusammenführung von Wissenschaft und Wirtschaft gelegt wird und das Niveau der Beiträge sehr hoch ist.“ Die Tagung endete mit interessanten technischen Touren zu Unternehmen in den Bereichen Energie und Chemie. Im unmittelbaren Anschluss an die Konferenz sind Industrie- und Forschungsvertreter aus China, den USA und Australien zu vertiefenden Gesprächen an das IEC nach Freiberg gereist.

Für Deutschland gewinnt Braunkohle als alternative Kohlenstoffquelle eine zunehmende Bedeutung für die chemische Industrie insbesondere dann, wenn es gelingt entsprechende Technologien mit erneuerbaren Energien zu kombinieren. Im internationalen Vergleich ist das wissenschaftliche Niveau auf dem Gebiet der Konversion der verschiedenen Energierohstoffe führend. Bei der Überführung der Ergebnisse in den Demonstrationsmaßstab sind andere Länder auch hinsichtlich einer öffentlichen Förderung bedeutend besser aufgestellt.

In Anbetracht der Größe der Aufgabe der Energiewende und des zwingend erforderlichen Erhalts von Schlüsseltechnologien, Wertschöpfung und Arbeitsplätzen in Deutschland sind erheblich mehr Anstrengungen erforderlich. Bei den intensiven Gesprächen am Rande der Konferenz wurde vereinbart, eine nationale Initiative zur stofflichen Kohlenutzung zu etablieren, zu der auch europäische Partner eingeladen werden. Hierzu wird Prof. Bernd Meyer Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu einem ersten gemeinsamen Treffen im September 2016 einladen.

Die 9. International Freiberg Conference wird im Frühjahr 2018 in Berlin stattfinden. Mitorganisator wird dann das IEA Clean Coal Centre, Paris sein.

12th June 2016 

8. Internationale Freiberg-Konferenz widmet sich dem Potenzial der Kohle für die Chemie

Auf der 8. Internationalen Freiberg-Konferenz vom 12. bis 16. Juni in Köln diskutieren Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg mit Fachleuten anderer Forschungseinrichtungen und Unternehmen die Umwandlung von Kohle zu Zwischenprodukten für die Industrie.

Über 200 Fachleute aus Wissenschaft und Industrie diskutieren ab Sonntag in Köln über die Nutzung von Kohle in der Chemie. Ihr Forum ist die 8. Internationale Freiberg-Konferenz, die vom Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen der Technischen Universität Bergakademie Freiberg und vom Institut für Chemische Kohleverarbeitung in Zabrze/Polen ausgerichtet wird. Sie ist eine der weltweit führenden Fachtagungen, die sich mit der nachhaltigen Bereitstellung von Energie-, Kraft- und Chemierohstoffen befassen.

„Kohle wird in aller Welt bisher vor allem zur Stromerzeugung genutzt. Doch sie hat großes Potenzial auch als Lieferant von Kohlenstoff für die chemische Industrie“, erläutert Prof. Dr. Bernd Meyer, Leiter des Freiberger Instituts für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen. „Wir werden in Köln über innovative Verfahren in der ganzen Wertschöpfungskette der Kohle sprechen – von der Gewinnung über die Umwandlung bis hin zur Nutzung in der Chemie.“

„Die Chemieindustrie ist auch in Zukunft auf Kohlenstoff angewiesen“, erklärt NRW- Wirtschaftsminister Garrelt Duin im Grußwort zu der Kölner Tagung, deren Schirmherr er ist. „Heute importieren die deutschen Unternehmen dafür Erdöl und Erdgas. Stattdessen heimische Braunkohle in Zwischenprodukte für chemische Verfahren umzuwandeln, könnte unsere Industrie unabhängiger von Weltmarktpreisen und geopolitischen Risiken machen“, so der Minister. Er spricht von einer „deutlichen Transformation“ der Rolle der deutschen Braunkohle. Bisher überwiegend zur Stromerzeugung eingesetzt, würde sie zu einer strategisch wichtigen Kohlenstoffquelle für die Chemie.

Im Land Nordrhein-Westfalen werden zurzeit rund 40 Prozent des Strombedarfs mit der Energie aus der rheinischen Braunkohle gedeckt. Die räumliche Nähe zu den Förderstätten und zum Chemiegürtel ist ein Grund dafür, warum die 8. Freiberg-Konferenz in Köln stattfindet: Exkursionen führen zur chemischen Industrie, aber auch in die Tagebaue und in das Innovationszentrum Kohle der RWE Power AG. Dort konvertieren Forscher des Unternehmens demnächst im Labormaßstab Braunkohle in flüssige und gasförmige Zwischenprodukte.

„Praktisch alles, was heute aus Erdöl hergestellt wird, kann auch aus Braunkohle erzeugt werden – zum Beispiel der Chemiegrundstoff Naphta für die Kunststoffproduktion, Diesel, Wachse, Schmiermittel, ja sogar Kosmetika“, betont RWE Power-Vorstandsvorsitzender Matthias Hartung. Der Energie- und Rohstoffbedarf der Welt steige. „Deshalb ist es wichtig zu prüfen, wie sich die kohlebasierten Erzeugnisse in etablierten industriellen Verfahren einsetzen lassen.“ Das habe Anfang 2015 auch die Enquete-Kommission des NRW-Landtags zur Zukunft der chemischen Industrie in ihrem Abschlussbericht deutlich gemacht. Wegen ihrer Wirtschaftlichkeit und mit innovativen Technologien könne die heimische Braunkohle mittel- und langfristig eine Alternative zu Öl und Gas sein.

Zahlreiche Konferenzbeiträge werden sich mit der Herstellung von künstlichem Erdgas oder Synthesegas aus Kohle befassen. Andere Fachleute berichten, welche Betriebserfahrungen sie mit Versuchsanlagen zur CO2-Abscheidung gemacht haben. Ein weiteres Thema ist die Weiterentwicklung des sogenannten Fischer-Tropsch-Verfahrens. Es wurde schon in den 20er Jahren im Rheinland erfunden und in Wesseling südlich von Köln angewendet, um Kohle zu verflüssigen und Kerosin herzustellen.

Das Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen in Freiberg (Sachsen) erforscht seit über 90 Jahren, wie Energierohstoffe gewonnen und effizient und nachhaltig genutzt werden können und ist führendes Zentrum für Braunkohleforschung in Europa.

Der Mitorganisator, das Institut für Chemische Kohleverarbeitung in Zabrze/Polen bearbeitet Strategien zur Dekarbonisierung der polnischen Energiewirtschaft und ist mittlerweile die führende Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Steinkohlevergasung in Europa.

Weitere Informationen:

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Ansprechpartner: Dr.-Ing. Sindy Bauersfeld, Tel.: 39-4536

18th April 2016 

IEC Delegation besucht Forschungspartner und Alumni in China

Vom 4.-12. April 2016, besuchte Prof. Bernd Meyer gemeinsam mit Dr. Roh Pin Lee und Dipl.-Wi.-Ing. Alexander Laugwitz verschiedene Einrichtungen aus Forschung & Wissenschaft und Industrie in China. Der Direktor des Instituts für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) nutze die Reise vor allem zum Ausbau von bestehenden Forschungspartnerschaften und dem Aufbau neuer Kooperationen. Die gastgebenden Einrichtungen sind vor allem an dem Freiberger Knowhow rund um die effiziente, saubere Nutzung von Kohle, Erdgas, Erdöl und Biomasse als Grundstoff für die chemische Industrie interessiert. So besuchte die Delegation vom IEC u. A. das Institute of Clean Coal Technology der renommierten East China University of Science and Technology in Shanghai, welches das führende Technologieinstitut auf dem Gebiet der Kohlevergasung in China ist. Es war der Gegenbesuch bei den chinesischen Experten, die im November 2015 das IEC besucht hatten (IEC news vom 4 November 2015).

Ein weiteres wichtiges Arbeitsgespräch galt dem Designinstitut Synfuels China Technology Co. Ltd. in Beijing, mit dem das IEC in einem mehrjährigen Forschungsprojekt zusammenarbeitet. Synfuels China ist der führende Anbieter eines chinesischen Fischer-Tropsch-Verfahrens zur Dieselsynthese und war IEC’s Co-Organisator der 7th International FreibergConference on IGCC & XtL Technologies in Huhhot, Inner Mongolia im vergangenen Jahr. Weitere Gespräche fanden mit Industrieunternehmen des Anlagenbaus und der Stromerzeugung statt. Auch standen der Expertenaustausch und der Besuch technischer Anlagen auf dem Programm. Hierbei konnten neben dem fachlichen Austausch vor Ort auch weitere Gastredner für die vom IEC dieses Jahr in Köln veranstaltete  8th International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies gewonnen werden.

Prof. Meyer nutze die Reise außerdem um zwei Promovenden seines Lehrstuhls für Energieverfahrenstechnik und thermische Rückstandsbehandlung (EVT) zu treffen. Dr.-Ing. Guanjun Zhang der 2015, nach 4 Jahren am Lehrstuhl EVT, promovierte arbeitet heute in Peking bei Datang Corporation Science and Technology Institute. Dr.-Ing. Lingmei Zhou promovierte ebenfalls vergangenes Jahr, nach 4 Jahren am Lehrstuhl. Heute lehrt sie als Postdoc an der China University of Mining and Technology zur Vergasung von Kohle.

4th/5th November 2015 

Vertreter der renommierten East China University of Science and Technology (ECUST) am IEC zu Gast

Die TU Bergakademie Freiberg hatte am 04. und 05.11.2015 Vertreter der renommierten East China University of Science and Technology (ECUST) zu Gast. Die chinesischen Professoren vom Institute of Clean Coal Technology (ICCT) der ECUST wurden von Professor Bernd Meyer an seinem Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik und Thermische Rückstandsbehandlung (EVT) am Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) begrüßt. Seit dem die ausländischen Wissenschaftler um Professor Fuchen Wang im Jahre 2012 das erste Mal am IEC waren, treffen sich jährlich Vertreter beider Institute. Die Zusammenarbeit erreichte dieses Jahr Ihren bisherigen Höhepunkt bei der gemeinsamen Ausrichtung der 7. International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies in Huhhot (Inneren Mongolei, China). Auf der Konferenz wurden 160 Teilnehmer aus 15 Ländern zu aktuellen Entwicklungen in der Branche informiert.

Als derzeit führendes chinesisches Institut zur Kohleforschung und Kohlevergasung entwickelten die dortigen Wissenschaftler ab 1990 den sog. Opposed Multiple Burner (OMB) Gasifier. Heute ist der OMB-Vergaser mit 54 laufenden und weiteren 58 im Bau befindlichen Anlagen einer der erfolgreichsten Vergaser und deckt ca. 40% des wichtigen chinesischen Marktes ab. Mit 3250 t/d Kohledurchsatz hat der OMB Vergaser außerdem die größte realisierte single unit capacity. Während des Treffens am IEC wurden die Gäste über Fortschritte im Betrieb der Großversuchsanlagen und über die numerische Modellierung und die experimentellen Arbeiten informiert. Professor Fuchen Wang lobte das Freiberger Institut als international führende Forschungsstätte zur stofflichen Kohlenutzung: „Die großen Versuchsanlagen sowie die hervorragende Laborausstattung und Simulationsaktivitäten habe ich bisher weltweit an keiner anderen Universität gesehen.“

Neben der fachlichen Diskussion unterzeichneten Professor Bernd Meyer und Professor Fuchen Wang ein Memorandum of Understanding, um die Fortsetzung und Vertiefung der gemeinsamen F&E Arbeiten zu unterstreichen. Als nächstes Projekt streben beide Partner eine deutsch-chinesische Kooperation zwischen dem IEC, ECUST und dem chinesischen Institut of Coal Chemistry (ICC) der Chinese Academy of Science an. Forschungsgegenstand soll das Verhalten von Schlackesystemen unter Hochdruck und -temperatur sein. Gerade hier können die Freiberger Wissenschaftler mit Ihrer führenden experimentellen Ausstattung und Modellierungsarbeit einen wertvollen Beitrag leisten.

19th June 2015 

Neue Technologien zur Kohleumwandlung diskutiert

 OMB Vergaser der Inner Mongolia Rongxin Chemical Industry Co., Ltd (c) TU Bergakademie Freiberg

Mit 160 Teilnehmern ging die International Freiberg/Inner Mongolia Conference on IGCC & XtL Technologies am 11. Juni zu Ende.

Im Fokus stand die Kohlevergasung zur Synthesegasbereitstellung für die Erzeugung von Grundchemikalien und Kraftstoffen (Coal-to-Liquids/CtL). Kohle ist weltweit der wichtigste Einsatzstoff für die Synthesegaserzeugung, wobei ein besonderer Schwerpunkt der Entwicklung von CtL-Technologien in den letzten Jahren in China lag. Aus diesem Grund wurde die siebente Auflage der führenden europäischen Konferenz zur stofflichen Kohlenutzung erstmals in China durchgeführt. Die achte Konferenz wird es im Frühsommer 2016, dann wieder in Deutschland in Köln, geben.

„Es war eine ausgezeichnete Konferenz, die weltweit Beachtung fand und alle Erwartungen erfüllte. Es ging um Verfahren, durch die Kohle stofflich genutzt werden kann, statt sie nur für die Stromerzeugung einzusetzen. Sie helfen uns dabei, die Kohle aus dem Feuer zu holen. Die CO₂-emissionsarme Kohlechemie ist ein Beitrag zur Energiewende. Sie ist zugleich eine No-Regret-Strategie für die deutsche Braunkohle als Brückentechnologie für eine Low Carbon Economy“, resümiert Rektor Prof. Bernd Meyer. Das Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen hatte die Tagung zusammen mit Synfuels China Technologies Co., Ltd., dem führenden chinesischen Design-Institut für CtL-Technologien, organisiert. Von den 160 Teilnehmern aus Wissenschaft und Industrie waren rund 40 Prozent Chinesen und 60 Prozent internationale Teilnehmer, von denen viele u. a. aus den Deutschland, USA, Polen, Tschechien, Australien oder Russland anreisten, um sich über den neuesten Entwicklungsstand in diesem Themenfeld auszutauschen.

Das Programm der englischsprachigen Konferenz vom 7. bis 11. Juni war zweigeteilt. Dem zweitägigen wissenschaftlich-technischen Vortragsprogramm folgten zwei Tage für Technical Tours zu neu errichteten modernen CtL-Anlagen. In Vorträgen wurden wissenschaftliche Ergebnisse, Technologien, aktuelle Projekte und Betriebserfahrungen im Bereich der Kohleumwandlung, Synthesegasherstellung und -nutzung vorgestellt. Beim Besuch von Anlagen vor Ort konnten sich die Teilnehmer dann ein eigenes Bild vom führenden Entwicklungsstand in China machen. Die Region um den Tagungsort Huhhot in der Inneren Mongolei in China wurde gezielt gewählt, da sie eines der weltweiten Zentren für die Demonstration und kommerzielle Anwendung dieser Verfahren ist.

Im Gegensatz zu China, wo neue Technologien sehr schnell bis zum größten Maßstab gebaut und betrieben werden, hat die Tagung gezeigt, dass für Europa und die USA sogenannte Annex-Konzepte mit Vorteilen bei den Kosten ein vielversprechender Ansatz zur Entwicklung und Demonstration neuer Technologien in diesem Bereich sind. Darunter versteht man kleinere CtL-Anlagen, die auf bereits vorhandener Kraftwerks- und Chemieinfrastruktur aufbauen. Herausforderungen bilden nach wie vor die Flexibilität bezüglich der Einsatzstoffe sowie eine Effizienzerhöhung der kompletten Prozesskette. Deutlich wurde, dass Grundlagenforschung weiterhin notwendig ist, auch wenn die Modellierung und Simulation verschiedener Vergasungssysteme und Prozessketten bereits sehr ausgereift ist.

„Besonders begeistert haben mich die Technical Tours in die Innere Mongolei. Die Tagungsteilnehmer hatten die einmalige Gelegenheit, die Yitai Dalu Coal-to-Liquids Plant sowie die Rongxin Inner Mongolia Coal-to-Liquids Plant zu besichtigten, und neben modernsten Syntheseverfahren zur Erzeugung von Kraftstoffen auch die gegenwärtig weltweit größten Kohlevergaser, übrigens eine originäre chinesische Entwicklung, kennenzulernen. Bemerkenswert ist dabei auch, dass viele der hier angewendeten Technologien ursprünglich in Deutschland entwickelt wurden und der deutsche Anlagenbau neben vielen chinesischen Anbietern auch weiterhin stark in diesem Markt in verschiedenen Bereichen vertreten ist.“, berichtet Prof. Bernd Meyer von den Exkursionen.

Die nächste Konferenz, die 8th International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies, wird wieder in Deutschland im Frühsommer 2016 in Köln stattfinden. Mit Unterstützung von RWE sollen dann unter anderem Forschungs- und Demonstrationsanlagen von RWE in Niederaußem besichtigt werden, so zum Beispiel ein neues hocheffizientes Kohletrocknungsverfahren oder ein Forschungslabor für die stoffliche Nutzung von CO2. Weitere Technical Tours zu anderen Unternehmen sind vorgesehen.

5th June 2015 

Führende deutsche Konferenz zur stofflichen Kohlenutzung erstmals in China

Mit ihrer siebenten Auflage findet die International Freiberg/Inner Mongolia Conference on IGCC & XtL Technologies zum ersten Mal nicht in Deutschland, sondern in Huhhot, Innere Mongolei statt.

Dieser Teil Chinas ist ein weltweites Zentrum der stofflichen Kohlenutzung (CtL). Die Tagung wird vom Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen zusammen mit Synfuels China Technologies Co., Ltd., dem führenden chinesischen Design-Institut für CtL-Technologien, organisiert.

Wissenschaftliche Ergebnisse, Technologien, aktuelle Projekte und Betriebserfahrungen im Bereich der Kohleumwandlung, Synthesegasherstellung und -nutzung werden vom vom 7. bis 11. Juni auf der Konferenz vorgestellt und sollen einen Austausch zwischen Vertretern aus Industrie, Wissenschaft und Politik anregen.

Aufgrund der einzigartigen Möglichkeit Einblicke in aktuelle Entwicklungen zu CtL-Technologien in China und weltweit zu erhalten, wird ein Programmschwerpunkt die Besichtigung von im Bau bzw. in Betrieb befindlichen Kohleverflüssigungsanlagen sein (Yitai Dalu Coal-to-Liquids Plant am 10. Juni und Coal-to-Methanol Plant Inner Mongolia Rongxin Chemical Industry Co., Ltd. am 11. Juni). Ein hochwertiges Rahmenprogramm mit Einblicken in die mongolische Lebensweise, Kultur und Landschaft ist vorgesehen.

27th May 2014 

Nächste International Freiberg Conference findet in der Inneren Mongolei statt

Tecknikumsanlage zur Vergasung von Kohlenwasserstoffen am IEC (c) TU Bergakademie

Am 23. Mai ging die 6. International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies in Radebeul mit einem Teilnehmerrekord zu Ende. Auch 120 internationale Gäste fanden den Weg nach Radebeul und diskutierten über neue Technologien zur nachhaltigen Kohlenutzung. Die Konferenz, die alle zwei Jahre in Freiberg stattfindet, endete mit einer besonderen Überraschung.

„Wir sind sehr stolz, dass die 7th International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies im nächsten Jahr in der Inneren Mongolei, genauer gesagt in Dalu stattfinden wird. Denn dieser Teil Chinas ist weltweit ein Zentrum der stofflichen Kohlenutzung. Das wird die Tagung vom 8. bis 12. Juni 2015 inhaltlich zu einem besonderen Höhepunkt werden lassen“, freut sich der Rektor der Freiberger Ressourcenuniversität Prof. Bernd Meyer. Ein starker Fokus wird dann auf innovativen Technologien und speziellen Besichtigungstouren zu Baustellen für neue bzw. in Betrieb befindlichen Kohleverflüssigungsanlagen liegen. Co-Organisatoren werden dabei die Synfuels China Technologies Co., Ltd., das führende chinesische Design-Institut für Coal-to-Liquids-Technologien, und wie in diesem Jahr das australische CSIRO (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation) sein.

Bei der 6th International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies in Radebeul wurden wissenschaftliche Ergebnisse, aktuelle Projekte und Betriebserfahrungen im Bereich der Kohleumwandlung und Synthesegasherstellung ausgetauscht. Die Konferenz hat gezeigt, dass die Untergrundkohlevergasung bereits in vielen Ländern erprobt und als eine neue und wirtschaftlich attraktive Option zur Bereitstellung von Synthese- oder Brenngas für die Industrie angesehen wird. Im Bereich der Untergrundspeicherung von Kohlendioxid werden außerhalb Deutschlands, auch innerhalb der EU die Technologien für „CCS – Carbon Capture and Storage“ weiter untersucht und sogar mit öffentlichen Mitteln zum Teil erheblich gefördert. Dabei handelt es sich um eine spezielle Technologie der Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid, deren Ziel es ist, die CO2-Emmissionen in die Atmosphäre zu reduzieren. Dies soll zum einen durch die technische Abspaltung im Kraftwerk und zum anderen durch die Einlagerung in unterirdischen Lagerstätten realisiert werden. Auch um die Nutzung von Biomasse drehte sich die Konferenz. Für die Co-Nutzung von Biomassen zusammen mit fossilen Energierohstoffen, insbesondere von Kohlen, sollen die klassischen großtechnischen Vergasungstechnologien weiter entwickelt werden, um Synergien zwischen den Einsatzstoffen auszuschöpfen als auch die zusätzlichen Betriebs- und Investkosten zu verringern.

Zur Tagung angereist waren 260 Vertreter international führender Unternehmen sowie aus Wissenschaft und Behörden. Neben den Fachvorträgen unternahmen die Teilnehmer verschiedene Besichtigungstouren. Hauptveranstalter der Tagung ist das Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) der TU Bergakademie Freiberg, Mitveranstalter der diesjährigen Konferenz in Dresden/Radebeul war die australische CSIRO. Die International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies ist mittlerweile die führende Konferenz im Bereich der stofflichen Kohlenutzung, die außerhalb Chinas stattfindet.

19th May 2014 

Bedarf nach chemischen Rohstoffen und Kraftstoffen ist gewaltig

Gruppenfoto von ersten Konferenztag (c) TU Bergakademie Freiberg

Technologien zur nachhaltigen Kohlenutzung sind im Rahmen einer zukunftsorientierten Energiebereitstellung ein aktuelles Thema. Auf der 6. International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies wird mit einer breit gefächerten Themenpalette erneut die thermochemische Kohlestoffwandlung diskutiert. Vorgestellt werden wissenschaftliche Ergebnisse, aktuelle Projekte und Betriebserfahrungen im Bereich der Kohlekonversion und Synthesegasherstellung.

Angereist sind Vertreter international führender Unternehmen sowie aus Wissenschaft und Behörden, die über neueste Entwicklungen und Forschungsergebnisse im Bereich der nachhaltigen Bereitstellung von Energie-, Kraft- und Chemierohstoffen berichten werden. Von den insgesamt 260 Teilnehmern der internationalen Konferenz kommen allein 120 Teilnehmer aus 21 Ländern weltweit (die meisten Teilnehmer kommen China, USA und Polen). Damit dürfte es die größte nichtchinesische Tagung zur stofflichen Nutzung fossiler Energierohstoffe sein.

Neben einem ausgewählten Vortragsprogramm bietet die Konferenz verschiedene Technical Touren sowie ein hochwertiges Rahmenprogramm. Hauptveranstalter ist das Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) der TU Bergakademie Freiberg, Mitveranstalter ist die australische CSIRO (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation). Es ist die führende Tagung im Bereich der stofflichen Kohlenutzung, die nicht in China stattfindet.

Im Rahmen der Abschlussrunde gibt es für Vertreter der Medien Gelegenheit, Fragen u.a. an Geoffrey Morrisson, IEA Clean Coal Center (UK), Gary Stiegel, U.S. Department of Energy (USA), David Harris, CSIRO Energy Technology (Australia), Yong-Wang Li, Synfuels China Technology Co., Ltd. (China) und Prof. Bernd Meyer, TU Bergakademie Freiberg (Germany) zu stellen.

Programhighlights:

• 20. Mai: Gasification: policies and framework conditions

• 21. Mai: Gasification: Trends and technology needs from industrial perspectives – Separate Session mit Unternehmen, die selbst Vergasungsverfahren entwickeln und anbieten oder die Synthesegaserzeugungsanlagen betreiben. Der Fokus der Session soll auf Diskussionen zu neuen Trends und langfristigen Perspektiven der Vergasung liegen, z.B. durch Änderung der Marktbedingungen, des Einsatzstoffspektrums, der stark anwachsenden Shale-Gasnutzung oder die Einführung gänzlich neuer Vergasungsprinzipien.

Ausgewählte Themenschwerpunkte: Grundlagen der Kohleveredlung (Charakterisierung, Reaktionskinetik usw.); Charakterisierung und Verhalten von Mineralstoffen; Brennstoffaufbereitung (Trocknung, Einspeisung, Entaschung usw.); Tieftemperaturkonversionsprozesse (z. B. Extraktion, Torrefizierung und Pyrolyse); Vergasungstechnologien / Co-Vergasung; Synthesegasbehandlung und -verwendung; GuD- und Gasturbinenentwicklungen für IGCC und Polygeneration; Kohlendioxidabtrennung und -speicherung; Kohleverflüssigung; Gesamtkonzeptstudien; Integration von Kohle und erneuerbaren Energien in chemische Speichertechniken; Numerische Modellierung von Hochtemperaturprozessen; Koksproduktion; Untergrundvergasung; Stoffliche Nutzung von Kohle/Kohlechemie; Technologiebewertung und gesellschaftliche Akzeptanz von Kohle- und neuen kohlenstoffbasierten Technologien aus einer internationalen Perspektive.

16th May 2012 – Autor/en: Cornelia Riedel 

Konferenz der Bergakademie zu innovativen Chemierohstoffen startet in Leipzig

Die TU Bergakademie Freiberg veranstaltet in Leipzig eine Konferenz, auf der sich Energie- und Chemierohstoffexperten treffen, um über Zukunftstechnologien im Energiebereich zu sprechen. Der umweltschonenden, sicheren und bezahlbaren Bereitstellung und Nutzung von Energie- und Chemierohstoffen widmet sich die fünfte internationale Freiberger Konferenz unter dem Titel „IGCC & XtL Technologies“. Gas- und Dampfturbinenprozesse mit integrierter Vergasung und die Umwandlung von Energieträgern wie Kohle in Kraftstoffe und Grundstoffe für die chemische Industrie stehen im Mittelpunkt des Treffens.

Zu der Fachtagung, die vom 21. bis 24. Mai 2012 im Penta Hotel in Leipzig stattfindet, werden mehr als 200 Fachleute aus der ganzen Welt erwartet. Es ist eine der international führenden Fachtagungen auf dem Gebiet der nachhaltigen Bereitstellung von Energie-, Kraft- und Chemierohstoffen. Hauptveranstalter ist das Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) der TU Bergakademie Freiberg, eines der bedeutendsten Lehr- und Forschungszentren im Bereich fossiler und nachwachsender Energieträger deutschlandweit.

„In Freiberg untersuchen wir Hochtemperatur-Prozesse in Vergasungs-Reaktoren und Hochöfen. Moderne Simulationstechniken erlauben uns, diese Energieumwandlungsprozesse sichtbar zu machen und dann am Computer zu virtualisieren. Das ist erst seit einigen Jahren möglich“, sagt Bernd Meyer, Professor für Energieverfahrenstechnik, Institutsdirektor und Rektor der TU Bergakademie Freiberg. An der TU Bergakademie Freiberg wird seit 90 Jahren erforscht, wie Energierohstoffe gewonnen und effizient und nachhaltig verarbeitet und eingesetzt werden können.

Mitorganisator der Fachtagung in Leipzig ist das Energy & Environmental Research Center (EERC) in North Dakota (USA). Das EERC forscht seit seiner Gründung 1951 im Bereich fossiler Energieträger und hat sich mittlerweile zu einem weltweit führenden Zentrum für umweltschonende Technologien entwickelt.

Innovative Konzepte, Technologien und neue wissenschaftliche Ergebnisse für moderne Kraftwerke sollen auf der Konferenz diskutiert und vorgestellt werden. Dazu gehört beispielsweise auch die Abscheidung und Einlagerung von klimarelevantem Kohlendioxid und die Herstellung von Kraft- und Chemierohstoffen aus fossilen und nachwachsenden Energieträgern.

05th May 2010 

Strategische Partnerschaft mit University of North Dakota

Die Technische Universität Freiberg und das Energy & Environmental Research Center (EERC) der Universität von North Dakota (USA) haben eine strategische Partnerschaft begründet. Das Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen der TU Bergakademie Freiberg hat zusammen mit dem Energy & Environmental Research Center (EERC) aus den USA die Grundlagen für eine strategische Partnerschaft geschaffen. Mitarbeiter des EERC besuchen derzeitig die 4th International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies in Dresden, die in Europa führende Konferenz auf dem Gebiet der nachhaltigen Bereitstellung von Energie, Kraft- und Chemierohstoffen. Die Zusammenarbeit wird sich auf strategische Themen der Kohle- und Biomassenutzung konzentrieren.

„Das EERC in North Dakota ist eine der wichtigsten Institutionen in den USA, die Forschung in den Bereichen Energie und Umwelt betreibt, in ähnlicher Form wie das Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen in Freiberg,“ sagt Prof. Bernd Meyer, Rektor der TU Bergakademie Freiberg. „Wir sind sehr an einer ernsthaften Partnerschaft mit North Dakota interessiert, um innovative Konzepte und Technologien für fortschrittliche Kraftwerke aufzuzeigen und wirtschaftlich zu nutzen.“

Meyer betont, dass North Dakota so wie Sachsen eine lange Tradition bei der Entwicklung von Technologien der Vergasung von Braunkohle hat. Das EERC forscht seit seiner Gründung 1951 im Bereich fossiler Energieträger und hat sich mittlerweile zu einem weltweit führenden Zentrum für umweltschonende Technologien entwickelt.

„Die zielorientierte Implementierung von Forschungsergebnissen wird an der TU Bergakademie Freiberg durch die langjährige Praxis und enge Zusammenarbeit mit der Industrie garantiert“, so Prof. B. Meyer, gleichzeitig Direktor des Institutes für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen. „Die Partnerschaft ist von besonderem Interesse für uns aufgrund der ähnlichen Forschungsstrategie am EERC. Wir erhoffen uns gemeinsam große Fortschritte bei der Entwicklung neuer Technologien, die für unsere Wirtschaft und Gesellschaft zukunftsweisend sind.“

„Das EERC ist eine der wichtigsten Institutionen in den USA, die die Entwicklung von Technologien der Umwandlung von Kohle und Biomasse zu Kraftstoffen, Wasserstoff, Elektrizität und Chemikalien mit gleichzeitiger CO2-Abscheidung und Speicherung voranbringen,“ so Dr. Gerald Groenewold, Direktor des EERC. „Für das EERC steht die Industriepartnerschaft und die Kommerzialisierung von Technologien im Mittelpunkt und hat über die letzten zwanzig Jahre mit über 1000 verschiedenen Kunden aus 50 Ländern zusammen gearbeitet.“

„Vergasung und Gasbehandlung sind Schlüsselprozesse für fast emissionsfreie Kraftwerke auf der Basis der IGCC-Technologie und für die Synthese von flüssigen Chemikalien und Kraftstoffen aus Kohle, Erdgas und Biomasse“, so Carsten Heide, Associate Director for Intellectual Property Management and Technology Commercialization am EERC. „Diese gemeinsamen Elemente sind Grundlage, um Synergieeffekte zu nutzen und diese für beide Technologierouten und ihre Entwicklung gewinnbringend einzusetzen.“

29th April 2010 

Innovative Wege zu Energierohstoffen

Das Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) veranstaltet in Dresden eine internationale Fachkonferenz über die Nutzung von Energie- und Chemierohstoffen. Die umweltschonende, sichere und bezahlbare Bereitstellung und Nutzung von Energie- und Chemierohstoffen ist eine der wichtigsten Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft. Diesem Thema widmet sich die 4th International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies. Die Fachtagung findet vom 3. bis 5. Mai 2010 in Dresden statt. Hauptveranstalter ist das Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) der TU Bergakademie Freiberg.

Der Schwerpunkt der Konferenz liegt auf innovativen Konzepten, Technologien und neuen wissenschaftlichen Ergebnissen einerseits für fortschrittliche Kraftwerke einschließlich der Abscheidung und Einlagerung von klimarelevantem Kohlendioxid und andererseits für die Herstellung von Kraft- und Chemierohstoffen aus fossilen und nachwachsenden Energieträgern. Die verbindende Schlüsselkomponente in den dafür erforderlichen komplexen Technologieketten ist die thermochemische Umwandlung der verschiedenen Energieträger durch Vergasung. Über diesen Prozessschritt ergibt sich eine sehr große Flexibilität sowohl hinsichtlich der nutzbaren Energieträger (Holz, Stroh, Kohle, Öl, Erdgas, Abfälle, …) als auch hinsichtlich der möglichen Produkte, neben Strom und Wärme auch konventionelle und alternative Kraftstoffe, Chemierohstoffe wie Methanol oder Alkohole, Ammoniak als Basis u. a. für die Düngemittelproduktion oder Wasserstoff für Hydrierprozesse oder Brennstoffzellenanwendungen. Durch diese Flexibilität kann die für Deutschland lebenswichtige Versorgung mit Energierohstoffen auf eine wesentlich breitere Basis gestellt werden als bisher. Einheimische Energieträger können sowohl energetisch als auch stofflich effizienter genutzt und dadurch die Importabhängigkeit vermindert werden. Die Konferenz soll dazu beitragen, Synergien zwischen den einzelnen Anwendungsbereichen aufzuzeigen und deren Weiterentwicklung zu fördern.

An der TU Bergakademie Freiberg selbst wird seit mittlerweile 90 Jahren auf dem Gebiet der Nutzung von Energierohstoffen geforscht. Federführend ist dabei heute das IEC, das eines der bedeutendsten Lehr- und Forschungszentren im Bereich fossiler und nachwachsender Energieträger deutschlandweit ist und mit vielen nationalen und internationalen Partnern zusammenarbeitet. Mitorganisatoren der Konferenz sind das Institut für Technische Chemie der TU Bergakademie Freiberg und die Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik der TU Dresden, die gemeinsam einen eigenen Themenblock zur Einkopplung nuklearer Hochtemperaturprozesswärme in Veredlungstechnologien stellen.

Zur Konferenz haben sich Fachexperten von namhaften Industrieunternehmen, Forschungseinrichtungen und Behörden aus 24 Ländern angekündigt. Damit hat sich die International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies als eine der international führenden Fachtagungen auf dem Gebiet der nachhaltigen Bereitstellung von Energie, Kraft- und Chemierohstoffen etabliert.

09th May 2007

Klimaschutz mit Kraftwerken ohne Treibhausgase

Kraftwerke ohne CO2-Ausstoß rücken im Kampf gegen die Erderwärmung immer mehr in den Blickwinkel des internationalen Klimaschutzes. An der TU Bergakademie Freiberg stellen Experten aus Wissenschaft und Industrie vom 9. bis 12. Mai die neusten Kraftwerkstechnologien vor, die auf klimaschädliche Emissionen verzichten sollen. Die Freiberg Universität forscht dabei schon heute an Zukunftskonzepten, die Emissionsfreiheit bei fossiler Stromerzeugung mit hoher Effizienz verbinden. Der UNO-Klimabericht 2007 hat es noch einmal bestätigt: die Erde droht am Kohlendioxid-Ausstoß seiner Bewohner zu überhitzen. Um jetzt noch gegenzusteuern, fordern die Vereinten Nationen weltweit CO2-ärmere Energiesysteme. „Einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Treibhausgasen bei der Kohleverstromung kann heute schon die so genannte IGCC-Technologie (Integrated Gasification Combined Cycle) leisten“, erklärt Prof. Bernd Meyer, Leiter des Instituts für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) an der TU Bergakademie Freiberg. „Bei diesem Verfahren wird die Kohle nicht direkt verfeuert, sondern zunächst bei hohen Temperaturen und hohem Druck in ein Synthesegas umgewandelt. Das bei diesem Prozess entstehende Kohlendioxid kann effizient abgetrennt und einer Endlagerung zugeführt werden.“

Auf einer Tagung unter Leitung des IEC, der „2nd International Freiberg Conference on IGCC & XtL Technologies“, diskutieren vom 9. bis 12. Mai Experten aus 22 Ländern in Freiberg über die neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet. Besonders der wirtschaftliche Einsatz dieser Technologie bildet einen Schwerpunkt der Vorträge. So stellt die RWE Power AG auf der Konferenz ihre ersten Schritte zu einer kommerziellen Anwendung der emissionsfreien Kohleverstromung vor. „RWE hat bereits im vergangenen Jahr mit seinen Planungen begonnen, das größte CO2-freie Kraftwerk mit IGCC-Technologie in Deutschland zu bauen. 2014 soll es ans Netz gehen. Forschungsergebnisse unseres Instituts sind für diese Technologie von großer Bedeutung“, erklärt Prof. Bernd Meyer. Die weltweit größte IGCC-Anlage kommt derzeit in Tschechien zum Einsatz und wird während der Freiberger Konferenz auf der sogenannten „technical tour“ besichtigt.

Das IEC koordiniert seit 2005 ein Großforschungsvorhaben der deutschen Industrie und des Wirtschaftsministeriums. Ziel ist es, Zukunftskonzepte für CO2-freie Kraftwerke zu entwickeln. „In unseren Forschungsprojekten haben wir schon die nächste Generation der Kraftwerkstechnologie im Blick. Mit ihr verfolgen wir das Ziel, den Effizienzgrad der Kraftwerke so zu steigern, dass CO2-freie Kraftwerke den gleichen Wirkungsgrad wie heutige konventionelle Kohlekraftwerke erreichen, nämlich bis 45 Prozent.“ Bisher sind emissionsfreie Kraftwerke in ihre Effizienz deutlich geringer, da ein erheblicher Teil der Nutzenenergie zur Abtrennung des Treibhausgases und zu seiner Verflüssigung benötigt wurde. „Ein weiterer Vorteil der zukünftigen Verfahren wird darin bestehen, dass sich neben Kohle beliebige Brennstoffe einsetzen lassen, wie zum Beispiel auch Biomassen oder Abfälle. Mit der IGCC-Technologie der so genannten dritten Generation erhält Deutschland eine führende Position auf dem Weltmarkt“, prophezeit Prof. Bernd Meyer. Das Freiberger Unternehmen „Siemens Fuel Gasification Technologies“, einer der ganz Großen auf dem Gebiet der Vergasungs- und IGCC-Kraftwerkstechnik, wird ebenfalls seine neuesten Entwicklungen während der Tagung präsentieren.